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Fragenübersicht Lyrisches Frühwerk "Kopfpilz" von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer aufgetaucht. Wie gefällt dir das nachfolgend zitierte Weimer-Gedicht?
1 - 8 / 8 Meinungen
28.11.2025 09:36 Uhr
Es ist zu einer Unsitte geworden das Leben anderer zu durchforsten, um mit immer noch mehr Getöse und tamtam noch irgendwo einen Fetzen der Vergangenheit zu finden, mit der man die Sau durchs Dorf treiben will. Ich kann verstehen dass das Mediengeschäft hart und schnell ist und die Herren und Damen der Gattung Tastenklimperer auf der Jagd nach Dopamin eine immer noch größere Story erzeugen möchten. Ich finde das falsch. Man sollte sich mehr mit dem hier und jetzt beschäftigen. Wer lange genug sucht wird hier und da immer irgendwo noch ein paar Leichen im Keller finden, insbesondere auch bei sich selbst. Das sollte aufhören, das ist kein ehrlicher Journalismus. Man könnte auch mit Degenhardt sagen: spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht deren Lieder.
28.11.2025 09:39 Uhr
Zitat:
Es ist zu einer Unsitte geworden das Leben anderer zu durchforsten, um mit immer noch mehr Getöse und tamtam noch irgendwo einen Fetzen der Vergangenheit zu finden, mit der man die Sau durchs Dorf treiben will.


Das sind ja ganz neue Töne. Ein Linker verteidigt einen konservativen Kulturstaatsminister.

28.11.2025 10:16 Uhr
Ich hoffe sehr, dass sich der Herr Minister in seiner Jugend seine Ängste vor Geschlechtskrankheiten von der Seele schreiben konnte. Einen Strick daraus drehen sollte man ihm jetzt aber nicht - vermutlich bedeutet das nämlich, dass er seine Gedankenwelt damit aufarbeiten konnte statt dass sie unbemerkt sein Unterbewusstsein negativ beeinflussen.
28.11.2025 10:57 Uhr
Man darf das ästhetisch abstoßend finden, ohne daraus auch nur die geringste - schon gar nicht politisch instrumentalisierte - Konsequenz ziehen zu müssen.
28.11.2025 14:20 Uhr
Noch ein Artikel dazu:
https://taz.de/Alte-Gedichte-des-Kulturstaatsministers/!6132059/
28.11.2025 14:22 Uhr
Als Kinder und Jugendlicher machen Menschen, Männer besonders, oft Sachen, über die sie als Erwachsene nur noch den Kopf schütteln oder sich schämen.
28.11.2025 14:40 Uhr
Ein Glück für ihn, dass er sich nicht dauerhaft als hauptberuflicher Lyriker versucht hat. Es ist so, wie junge Menschen selbstentdeckend schreiben: Radikal, schrill, unangemessen, ohne erkennbare inhaltliche Klammer.
30.11.2025 19:10 Uhr
Ich bin froh, unbedeutend zu sein. Denn, wenn meine Gedichte und Kurzgeschichten aus der Schulzeit hervorgekramt würden ... Menschen ändern sich. Jugendsünden sind ohnehin eine Last auf dem Gewissen. Die Menschen sollten am jetzigen Handeln und Tun gemessen werden. Fehler gehören zum Entwicklungsprozeß.

Es gibt zwei Menschenbilder, an der Kritik an vergangenen Taten können wir ablesen, welches Menschenbild vertreten wird.
1.) Das Christliche Menschenbild geht von Reue und Sühne aus, unterstellt die Fähigkeit zur Verhaltensänderuung. Das vertreten auch viele Linke.
2.) Die eingeborene Persönlichkeit. Der Mensch ist schlecht, weil er schlecht ist. Ein bekanntes Opfer dieser Haltung ist der Schumacher Friedrich Wilhelm Voigt, welcher als Hauptmann von Köenick in Erinnerung blieb. Einmal Straftäter, immer Straftäter. Es gab sogar Versuche, physiologische Merkmale festzustellen. Dieses starr materialistische Menschenbild von der unveränderlichen Persönlichkeit vertreten jene, welche solche Jugendsünden skandalisieren.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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