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In einem Podcast will der AfD-Politiker Ulrich Siegmund die NS-Zeit nicht als "schlimmste Zeit der Menschheit" bezeichnen. Auch meint er, dass die geschichtliche Aufarbeitung übertrieben sei. - Siehst du das auch so? |
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21.11.2025 22:29 Uhr |
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Nun ja, KZs einzurichten, Menschen ohne Schuld zu ermorden und die Bevölkerung bei abweichenden Ansichten mit Tod zu terrorisieren einschließlich Sippenhaft ist schon ziemlich schlimm. Klar gab es Diktaturen auch anderswo, aber für uns sind deutsche Diktaturen (auch die DDR war eine) eben relevanter.
Ob man mehrere Generationen später immer noch täglich darauf verweisen muss steht auf einem anderen Blatt. |
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21.11.2025 22:34 Uhr |
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| Das ist typisches braunes Gelabbere aus der rechten Ecke. |
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21.11.2025 23:13 Uhr |
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| Mir ist schon klar, was mit dem Typen abgeht. Aber einen Zwang, etwas als schlimmste Zeit sehen zu müssen, finde ich arg daneben. |
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22.11.2025 00:00 Uhr |
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Es war ziemlich sicher die schlimmste Zeit seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Ob es die schlimmste Zeit der Menschheitsgeschichte war, kann ich nicht beurteilen. Dafür weiß ich zu wenig über die Menschheitsgeschichte. Es dürfte aber ziemlich weit oben in der Rangliste stehen.
Die geschichtliche Aufarbeitung halte ich nicht für übertrieben. Zumindest in den Schulen nicht. Kann mich an eine Aussage einer Realschülerin erinnern, in deren Klasse der Geschichtsunterricht mit der Machtergreifung endete. Weiter kam man nicht, wegen Lehrermangels und zweisprachigem Geschichtsunterricht. |
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22.11.2025 04:17 Uhr |
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| Die Aufarbeitung des NS hat noch nicht einmal dazu geführt, dass eine Partei mit solchen Positionen verboten werden kann, sondern stattdessen in die Landtage gewählt wird. Es scheint also eher zu wenig als zu viel Aufklärung gegeben zu haben. |
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22.11.2025 07:39 Uhr |
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Typisch, daß in einem Online-Bericht über einen Podcast kein Link zu diesem Podcast zu finden ist. 
Ohne den Podcast zu kennen muss ich, angesichts mancher Formulierungen in dem im Hintergrund dieser Umfrage verlinkten Artikel, leider vermuten, daß da einiges aus dem Zusammenhang gerissen wurde.
Daher gehe ich in dubio pro reo davon aus, daß dieser Siegmund das so, wie es in der Umfrage und im Artikel zu lesen ist, überhaupt nicht gesagt hat. Vielleicht meint er es so, aber gesagt hat er es vermutlich nicht ausdrücklich, denn er ist ja nicht blöd. |
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22.11.2025 07:40 Uhr |
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Hier ist übrigens der Link:
https://www.politico.eu/podcast/berlin-playbook-podcast/ein-spaziergang-mit-ulrich-siegmund/ |
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22.11.2025 08:22 Uhr |
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Die AfD-Führung hat sich den Podcast vermutlich auch nicht angehört, distanziert sich aber sicherheitshalber von den Äußerungen ihres Sachsen-Anhaltinischen Spitzenkandidaten.  |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2025 08:24 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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22.11.2025 08:44 Uhr |
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Ich glaube, für die sogenannten Neanderthaler, von denen wir alle ein bißchen abstammen, war die schlimmste Zeit der Menschheit, als sie ausstarben.
Soll ich von Tasmaniern, Tscherkessen, Armeniern, Herero und anderen Opfern von Völkermord sprechen?
Was ist mit den systematischen Untaten der japanischen Truppen in den 30er und 40er Jahren in Asien? Was ist mit den Opfern von Stalin und Mao und speziell seiner Kulturrevolution?
Die NS-Zeit als "schlimmste Zeit der Menschheit" darzustellen ist schon sehr germano- und euro-zentrisch, eine kulturelle (und vielleicht rassistische?) Überheblichkeit sondergleichen.
Klingt, als wären wir Deutschen richtig stolz darauf, massenhaft Menschen im industriellen Stil umgebracht und für eine erhebliche Zerstörung Europas und unseres eigenen Landes gesorgt zu haben.
Reicht es nicht, daß in deutschem Namen schreckliche, unverzeihliche und eines Kulturvolkes absolut unwürdige Verbrechen begangen wurden, müssen wir wirklich überheblich darauf bestehen, daß wir die besten, also schlimmsten, Verbrecher aller Zeiten waren?
Edit: Sorry, da waren beim Umschreiben ein paar Worte verschwunden. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2025 08:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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22.11.2025 09:47 Uhr |
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Zitat:Ohne den Podcast zu kennen muss ich, angesichts mancher Formulierungen in dem im Hintergrund dieser Umfrage verlinkten Artikel, leider vermuten, daß da einiges aus dem Zusammenhang gerissen wurde.
Daher gehe ich in dubio pro reo davon aus, daß dieser Siegmund das so, wie es in der Umfrage und im Artikel zu lesen ist, überhaupt nicht gesagt hat. Vielleicht meint er es so, aber gesagt hat er es vermutlich nicht ausdrücklich, denn er ist ja nicht blöd.
Ich habe mir jetzt die erste halbe Stunde dieses Podcasts angehört und muss feststellen, daß sowohl der Journalist als auch er es tatsächlich so gesagt haben.
Dummerweise stand dieser Teil des Gesprächs im Kontext mit dem "Sieg ... Mund"-Gerufe auf seinen Veranstaltungen, so daß es nicht sicher ist, ob er sich nicht auf diesen Kontext bezieht. Vielleicht meinte er tatsächlich (sinngemäß), es sei übertrieben, aus der NS-Zeit abzuleiten, es dürfe auf Veranstaltungen solche Sprechchöre nicht geben. Der Kontext lässt diese Deutung zu. |
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22.11.2025 09:55 Uhr |
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Mir zeigten diese 30 Minuten Podcast mehr als genug Gründe auf, niemals AfD zu wählen.
Aber sie haben auch mein Verständnis für die Menschen bestätigt, welche es tun wollen, weil sie m.E. den AfD-Politikern nicht richtig zuhören und weil Journalisten sich bei der AfD grundsätzlich auf die negativen Punkte konzentrieren, welche der Masse der potentiellen Wähler egal sind.
Warum regen sich "alle" darüber auf, er habe die NS-Zeit relativiert, statt seinen potentiellen Wählern zu sagen, daß er Einwanderung befürwortet? |
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22.11.2025 10:26 Uhr |
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Und zur Frage nach dem Spitzenkandidaten: was würdet Ihr sagen, wenn Euch jemand direkt fragen würde, ob der Holocaust das schlimmste Menschheitsverbrechen war?
Angesichts von Millionen Toten in der Sowjetunion und in China sowie der Toten in Kolonialkriegen kann man das wohl nur schwer behaupten.
Man könnte allenfalls ein "auf deutschem Boden in der Neuzeit" hinzufügen, das wäre wohl die sinnvollste Antwort gewesen. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2025 10:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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22.11.2025 10:32 Uhr |
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Zitat:Soll ich von Tasmaniern, Tscherkessen, Armeniern, Herero und anderen Opfern von Völkermord sprechen?
Was ist mit den systematischen Untaten der japanischen Truppen in den 30er und 40er Jahren in Asien? Was ist mit den Opfern von Stalin und Mao und speziell seiner Kulturrevolution?
Die NS-Zeit als "schlimmste Zeit der Menschheit" darzustellen ist schon sehr germano- und euro-zentrisch, eine kulturelle (und vielleicht rassistische?) Überheblichkeit sondergleichen.
Klingt, als wären wir Deutschen richtig stolz darauf, massenhaft Menschen im industriellen Stil umgebracht und für eine erhebliche Zerstörung Europas und unseres eigenen Landes gesorgt zu haben.
Reicht es nicht, daß in deutschem Namen schreckliche, unverzeihliche und eines Kulturvolkes absolut unwürdige Verbrechen begangen wurden, müssen wir wirklich überheblich darauf bestehen, daß wir die besten, also schlimmsten, Verbrecher aller Zeiten waren?
Darum geht es nicht, sondern um die Relativierung eines Menschheitsverbrechens, das in der Geschichte einzigartig ist, die auch du betreibst.
Die Verbrechen eines Regimes, das von Menschen aus der Mitte der Gesellschaft getragen wurde, sind ein Erbe, das ewig auch auf den Nachgeborenen lasten wird.
Unsere Verpflichtung ist, diese Verbrechen aufzuarbeiten, der Opfer zu gedenken und alles zu tun, dass so etwas nie wieder möglich sein wird! Das ist die verdammte Pflicht der Deutschen und von mir aus auch Österreicher!
Deswegen müssen wir heute gemeinsam für die Demokratie kämpfen, denn der Faschismus ist längst wiederauferstanden - er war genaugenommen nie wirklich verschwunden. |
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22.11.2025 10:34 Uhr |
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Zitat:Zitat:...
Klingt, als wären wir Deutschen richtig stolz darauf, massenhaft Menschen im industriellen Stil umgebracht und für eine erhebliche Zerstörung Europas und unseres eigenen Landes gesorgt zu haben.
Reicht es nicht, daß in deutschem Namen schreckliche, unverzeihliche und eines Kulturvolkes absolut unwürdige Verbrechen begangen wurden, müssen wir wirklich überheblich darauf bestehen, daß wir die besten, also schlimmsten, Verbrecher aller Zeiten waren?
....
Das bringt es auf den Punkt! Sehr gut formuliert, danke!
Wenn man ausgerechnet von Fransecky - dem Revisionisten vor dem Herrn - in dieser Frage ein Lob erhält, hat man garantiert etwas falsch gemacht. |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
PsA |
LPP |
Volk, Sonstige |
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