Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Wie gefällt dir das im Hintergrund aufgeführte Zitat von Brecht?
1 - 15 / 15 Meinungen
19.10.2025 09:53 Uhr
Zeitlos und sehr passend, wie so viele Brecht-Zitate.

Die Farge ist, welches Karthago zuerst nicht mehr auffindbar sein wird - das in Russland oder das in den USA?
19.10.2025 09:58 Uhr
Es gefällt mir nicht nur, denn es ist einfach nötig an dieses Zitat zu erinnern und nicht nur hier bei Dol in den Fokus zu rücken und bewußt zu machen auf welcher Messerschneide wir uns alle befinden.
19.10.2025 10:46 Uhr
Leider lernt ja kaum jemand aus Erfahrungen und Wahrheiten Anderer.

19.10.2025 11:06 Uhr
Ich finde das Zitat übrigens durchaus diskussionswürdig wegen der Täter-Opfer-Umkehrung. Hätte Karthago mal stärker aufgerüstet nach dem Zweiten Punischen Krieg, vielleicht hätten sie sich dann gegen den erneuten Angriff Roms wehren können. Den Römern war halt nicht zu trauen, dass sie Frieden halten würden, nachdem man bereits zweimal verloren hatte.
19.10.2025 11:46 Uhr
Die Frage ist eher, von welcher Bekannten oder Kollegin Brecht die Idee in diesem Fall geklaut hatte. Es war möglicherweise sein übliches Vorgehen als Frauenverächter, Misanthrop und Macho, was man von Zeitzeugen gehört hat.
19.10.2025 11:50 Uhr
Brecht hat in der Tat ein beachtenswertes literarisches Gesamtwerk geschaffen. Das heißt natürlich nicht, dass aus dem Kontext gerissene und willkürlich nutzbare Phrasen aus seinem Werk automatisch selbst beachtenswert wären.
19.10.2025 11:52 Uhr
Zitat:
Ich finde das Zitat übrigens durchaus diskussionswürdig wegen der Täter-Opfer-Umkehrung. Hätte Karthago mal stärker aufgerüstet nach dem Zweiten Punischen Krieg, vielleicht hätten sie sich dann gegen den erneuten Angriff Roms wehren können. Den Römern war halt nicht zu trauen, dass sie Frieden halten würden, nachdem man bereits zweimal verloren hatte.


Die damaligen, stalinistischen oder stalinistisch beeinflussten
Marxisten-Leninisten haben leider oft so gearbeitet. Tatsächlich war Rom der Aggressor, und Karthago aus der Sicht Roms wirtschaftlich zu erfolgreich und in weiten Teilen deshalb verhasst. Rom war in erster Linie expansiv bis explizit expansionstisch orientiert, so wie Stalinisten, Marxisten, Leninisten und Panslawisten eben auch. Vermutlich deshalb die starken Affinitäten?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.10.2025 12:10 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.10.2025 11:57 Uhr
Garnicht, da es faktisch falsch ist.

Karthago war auch nach dem letzten Punischen Krieg sehr wohl noch auffindbar und wurde einige Zeit später unter römischer Herrschaft wiederbesiedelt.
19.10.2025 12:49 Uhr
Zitat:
Karthago war auch nach dem letzten Punischen Krieg sehr wohl noch auffindbar und wurde einige Zeit später unter römischer Herrschaft wiederbesiedelt.


Karthago wurde systematisch bis auf die Grundmauern geschleift, die Stadtfläche lag ein Jahrhundert lang brach, bis die Stadt neu begründet wurde (heute ein Vorort von Tunis). Auch die kulturellen Leistungen wurden vernichtet - einzig ein Werk über die Landwirtschaft blieb erhalten und ins lateinische übersetzt.

Selbst die Neugründung stieß zunächst auf den Widerstand des Senats von Rom. Dabei wurde dann der gesamte Hügel abgetragen, so dass dort keinerlei Überreste mehr erhalten blieben.

Wenn eine Stadt systematisch und unwiederbringlich zerstört wurde, dann Karthago.
19.10.2025 13:38 Uhr
Nach dem dritten Krieg wäre von Deutschland auch nix mehr übrig.
19.10.2025 13:58 Uhr
Zitat:
Wenn eine Stadt systematisch und unwiederbringlich zerstört wurde, dann Karthago.

Genau, deswegen wurde dort wieder eine Stadt namens Karthago errichtet.

Zitat:
Karthago wurde systematisch bis auf die Grundmauern geschleift, die Stadtfläche lag ein Jahrhundert lang brach

Und diese riesige Brache war leicht auffindbar.

Ergo hat Brecht faktisch etwas Falsches erzählt.

20.10.2025 06:13 Uhr
Zitat:
...Auch wenn der Frieden kommt und fortdauert, "die Traumatisierung", sagt Omid Nouripour, "die bleibt, die wird teilweise vererbt". Oft werde verkannt, wie viel Krieg manche Menschen "in den Knochen tragen". Das gilt für Gaza, Israel und die Ukraine.


Herr Nouripour gestern bei Caren Miosga hat vermutlich nicht ausreichend bedacht, dass es auch eine nicht zu übersehene Zahl traumatisierter Deutsche gibt, die "den Krieg ererbt haben und in den Knochen tragen" und durchaus mit realen Ängsten vor einem 3.WK warnen.
20.10.2025 08:37 Uhr
Zitat:
Herr Nouripour gestern bei Caren Miosga hat vermutlich nicht ausreichend bedacht, dass es auch eine nicht zu übersehene Zahl traumatisierter Deutsche gibt,

DAS ist vorbildlicher Whataboutism. Gratuliere!

Edit: Hatte versehentlich den Whataboutism nicht mitkopiert, sorry.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.10.2025 09:30 Uhr. Frühere Versionen ansehen
20.10.2025 08:56 Uhr
Zitat:
Es gefällt mir nicht nur, denn es ist einfach nötig an dieses Zitat zu erinnern und nicht nur hier bei Dol in den Fokus zu rücken und bewußt zu machen auf welcher Messerschneide wir uns alle befinden.


Auf dieser Messerschneide befindet sich die Menschhet allerdings schon mindestens seit Brechts Zeiten und lange davor.

Ich lese das Brecht-Zitat als eindringliche Warnung gegen Nationalismus, Imperialismus und Isolationismus. Diese -ismen haben sich durch den Aufstieg des Rechtsextremismus global verschärft.

Insofern trauere ich Karthago im Brecht'schen Sinne nicht nach.
20.10.2025 09:03 Uhr
Zitat:
Ich lese das Brecht-Zitat als eindringliche Warnung gegen Nationalismus, Imperialismus und Isolationismus. Diese -ismen haben sich durch den Aufstieg des Rechtsextremismus global verschärft.

Imperialismus lasse ich mir gefallen, denn darum ging es bei den Punischen Kriegen.

Aber der Rest ...
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 15 / 15 Meinungen