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Fragenübersicht Was hältst du von Greenpeace?
1 - 10 / 10 Meinungen
02.10.2025 07:30 Uhr
Die Absichten sind meistens gut, die Wege dorthin oft fragwürdig.
02.10.2025 10:17 Uhr
Zitat:
Die Absichten sind meistens gut, die Wege dorthin oft fragwürdig.


Das war schon immer ein Hauptkritikpunkt an Greenpeace. Man konzentriere sich zu wenig auf einzelne Themen und wolle sich eher mit spektakulären Aktionen in Szene setzen.

Darüber habe ich in sehr jungen Jahren auch viel nachgedacht und las diese Kritik u.a. von Robin Wood.

Greenpeace argumentierte hingegen damit, dass man nur mit spektakulären Aktionen auf Umweltthemen aufmerksam machen könne und man muss Greenpeace zugute halten, dass sie beispielsweise die Themen "Weltpark Antarktis" oder das Robbenschlachten in die Öffentlichkeit gebracht haben.

Für ein Engagement vor Ort ist hingegen eher die Mitarbeit in lokalen Umweltgruppen sinnvoll.

Ich habe aber auch den Eindruck, dass die Zeit der spektakulären Aktionen von Greenpeace leider vorbei sind, wobei Umweltschutzorganisationen eigentlich Hochkonjunktur haben müssten.

Eine sehr ausführlich Abhandlung zum Thema Greenpeace findest du u.a. hier:

Zitat:
(...)„Das Erfolgsmodell von Greenpeace ist es, mit spektakulären, bildmächtigen Aktionen die Aufmerksamkeit auf sehr spezifische Probleme zu lenken, und auf dieser Grundlage Wissen über ein Problem zu verbreiten und Druck für Veränderung aufzubauen. Und das ist eine Strategie, mit der Greenpeace Vorreiterin gewesen ist in der Inszenierung von mediengerechtem Protest, bei dem eben nicht mehr die Logik der Zahl im Vordergrund steht wie bei großen Demonstrationen, sondern die Logik der beeindruckenden Bilder“, analysiert der Bewegungsforscher Simon Teune, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung in Potsdam.
„Also unsere damalige Ideologie war ganz stark, wir machen nur Kampagnen, die etwas stoppen, etwas bremsen, eine Praxis verhindern, die uns schädlich vorkam, die auch schädlich war, also etwa das Verklappen von Giftmüll in der Nordsee. Wir sagen nicht, wohin dieser Müll soll, wir machen keine alternativen Vorschläge. Wir sagen: Das überlassen wir der Industrie“, stellt Caroline Fetscher, Aktivistin der ersten Stunde, fest. So waren von Greenpeace lange Strecken kaum konstruktive Vorschläge, etwa für Themen wie Solarkraft oder Windenergie, zu erwarten. Die Parole lautete stattdessen: „Wir machen keine Positiv-Kampagnen.“ Doch das Selbstverständnis hat sich gewandelt. Heute gibt es Kooperationen in größerem Rahmen, zum Beispiel mit Industriebetrieben und Konzernen, wo das Wissen geteilt wird und gemeinsam Gutachten erstellt werden. (...)


https://www.deutschlandfunk.de/umweltschutz-aktionen-wie-greenpeace-sich-mit-den-100.html

02.10.2025 10:20 Uhr
Habe in diesem Zusammenhang mal wieder bei Robin Wood vorbeigeschaut und ja, es gibt sie noch:

https://www.robinwood.de/
02.10.2025 10:46 Uhr
Man kann eigentlich bei Greenpeace kein Mitglied sein, nur Fördermitglied. "Echte" Mitglieder sind satzungsmäßig auf wenige beschränkt. Das ist in etwa so wie bei RB Leipzig ;)

Ich war über 10 Jahre lang aktiv in einer Greenpeace Ortsgruppe (nein, auch das ist kein "Mitglied"). Ich halte inzwischen von denen dasselbe wie viele Aussteiger. Die schärfsten Kritiker der Elche waren bekanntlich früher selber welche. Die Wissenschaftler sind schon in den 80ern ausgestiegen. Die Organisation bediente sich immer wieder Informationsmaterials von fragwürdiger Seriosität, nach dem Einstieg von Thilo Bode zunehmend. Nach dem Brent Spar Vorfall bin ich dann ausgestiegen. Ich glaube Greenpeace heute ungeprüft nichts mehr.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.10.2025 11:00 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.10.2025 10:51 Uhr
Zitat:
Nach dem Brent Spar Vorfall bin ich dann ausgestiegen. Ich glaube Greenpeace heute ungeprüft nichts mehr.


Habe gerade mal nachgelesen, um was es da ging:

Zitat:
Auch Greenpeace unterlief kurz vor Kampagnen-Ende eine Panne: Aufgrund eines Messfehlers wurden die in der Brent Spar verbliebenen Ölmengen um ein Vielfaches zu hoch eingeschätzt. Für die Veröffentlichung der überhöhten Zahlen wurde die Organisation zu Recht kritisiert. Der britische Greenpeace-Chef entschuldigte sich später schriftlich bei Shell für die Messpanne.

Sechs Wochen lang hatte Greenpeace jedoch ausschließlich mit Shell-eigenen Zahlen argumentiert. Erst zum Schluss veröffentlichte die Umweltschutzorganisation den falschen Wert - zu diesem Zeitpunkt war die öffentliche Empörung aber längst auf dem Höhepunkt.


Deswegen bist du bei Greenpeace ausgestiegen?

Immerhin war die Kampagne am Ende ein Erfolg:

Zitat:
Shell selbst trug entscheidend zum Erfolg des Protests gegen die Brent-Spar-Versenkung bei: Bis zum Schluss hatte der Konzern nicht begriffen, dass er die öffentliche Meinung nicht einfach ignorieren kann. Durch gefährliche Attacken wie Wasserwerfer-Einsätze gegen die Greenpeace-Aktivist: innen heizte Shell die Konfrontation Woche um Woche weiter an.

Die immer breiter werdende Berichterstattung in den Medien tat ein übriges: Shell gab nach und bezahlte für seine krasse Fehleinschätzung mit einem herben Imageverlust.


https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/oelausstieg/brent-spar-meer-muellkippe

02.10.2025 10:53 Uhr
Ich liefere noch Folgendes nach:

Zitat:
(...)Giftmengen waren nie das zentrale Argument der Brent-Spar-Kampage. Es ging Greenpeace um die Verhinderung eines Präzedenzfalles:

Industrie-Schrott gehört nicht ins Meer;
Industrie-Unternehmen stehen - wie auch die Verbraucher: innen - in der Verantwortung, ihren Müll möglichst umweltschonend zu entsorgen;
Versenkungsverbote, die in anderen Branchen schon lange existierten, sollten auch für die Ölindustrie gelten.

1998 konnte das Kapitel Plattform-Versenkung in der Nordsee und dem Nordost-Atlantik endlich abgeschlossen werden: Die OSPAR-Meeresschutz-Konferenz einigte sich auf ein generelles Versenkungsverbot für Stahlplattformen. Damit wurde die Brent Spar tatsächlich zu einem positiven Präzedenzfall für den Meeresschutz.


https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/oelausstieg/brent-spar-meer-muellkippe
02.10.2025 10:54 Uhr
Zitat:
Deswegen bist du bei Greenpeace ausgestiegen?

Das war der sprichwörtliche Strohhalm, der dem Kamel dann das Kreuz gebrochen hat. Das mag außerhalb dessen, was davor und darum herum abgelaufen ist, unverständlich erscheinen. Aber ich habe denen keine Sekunde lang geglaubt, dass das ein "Messfehler" war.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.10.2025 10:57 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.10.2025 16:59 Uhr
Peinlich radikale Randgruppenvertreter.
05.10.2025 09:20 Uhr
Ich bin bei Greenpeace zwiegespalten. Die Ziele klangen für mich früher mal richtig gut. Inzwischen bin ich älter geworden und ruhiger. Das prägt die Sicht auf die Dinge.
05.10.2025 09:45 Uhr
Zitat:
Peinlich radikale Randgruppenvertreter.


Mit peinlich radikalen Randgruppenvertretern kennt sich unser Kriegsverbrecher-Account bestens aus.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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