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Fragenübersicht Wie stehst Du zu ideologischer Geschichtsschreibung?
1 - 20 / 21 Meinungen+20Ende
0
21.08.2025 08:44 Uhr
Geschichtsschreibung ist mir am liebsten, wenn sie neutral die Fakten aufzeigt und Interpretationsmöglichkeiten in alle Richtungen anbietet.
21.08.2025 08:46 Uhr
Bin ich sehr dafür. Ich bin zum Beispiel dafür, die Shoah als Genozid zu bezeichnen und nicht dafür den Euphemismus der "Endlösung" zu benutzen.

Geschichte unterliegt außerdem ohnehin immer den Interpretationen von denen, die sie darstellen und behandeln. Geschichte ist Interpretation.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.08.2025 08:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
21.08.2025 08:46 Uhr
Neutral, da eine neutrale Geschichtsschreibung wohl nicht möglich ist. Das muss nicht mal Absicht oder "zur Sicherung von Herrschaft sein". Selbst der neutralste Historiker wird die Daten, die er verarbeitet, interpretieren müssen und bringt so eine persönliche Note mit rein.

Bewusste, absichtlich falsche Schreibung ist natürlich abzulehnen. Leider kommt sowas immer erst Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte, später heraus, sodass es entweder keinen mehr sonderlich interessiert oder man eh nichts mehr ändern kann.
21.08.2025 08:46 Uhr
Zitat:
Geschichtsschreibung ist mir am liebsten, wenn sie neutral die Fakten aufzeigt und Interpretationsmöglichkeiten in alle Richtungen anbietet.


Auch in die Richtung der Sugar Daddies.

Naja, du bist nicht mehr lange hier...
21.08.2025 08:48 Uhr
Zitat:
Geschichte ist Interpretation.


Nein - das wäre keine von mir zu unterstützende Definition von Geschichte.
21.08.2025 08:50 Uhr
Zitat:
Zitat:
Geschichte ist Interpretation.


Nein - das wäre keine von mir zu unterstützende Definition von Geschichte.


Geschichtsschreibung allerdings ist - wie schon Botsaris ausführte - in den meisten Fällen eine mit Interpretationen angereicherte Darstellung von geschichtlichen Ereignissen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.08.2025 08:51 Uhr. Frühere Versionen ansehen
21.08.2025 08:57 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Geschichte ist Interpretation.


Nein - das wäre keine von mir zu unterstützende Definition von Geschichte.


Geschichtsschreibung allerdings ist - wie schon Botsaris ausführte - in den meisten Fällen eine mit Interpretationen angereicherte Darstellung von geschichtlichen Ereignissen.



Geschichte ist von Geschichtsschreibung untrennbar. Die sogenannten reinen Fakten sind illusorisch. Es geht ja immer auch darum, aus den geschichtlichen Abläufen Schlussfolgerungen zu ziehen. Also wirst du notwendigerweise Herrn Noske anders beurteilen als ich. Oder Herrn Ebert.

Du Sugar Daddy.
21.08.2025 19:05 Uhr
Und natürlich ist nicht nur Geschichtsschreibung, sondern vor allem Geschichte selbst zu einem außerordentlich wichtigen Teil Interpretation. Geschichte ist nämlich ein Prozess, der sich vollzieht. Die Akteure, die in diesem Prozess und seinen Vollzug eingebunden sind, sind teilweise bewußtlose Objekte und Statisten darin und versuchen aber auch immer zu verstehen, was sich gerade ereignet. Sie können überhaupt nicht wirklich und bewußt handeln, ohne sich über den Geschichtsprozess, über das, was sich gerade abspielt, Klarheit zu verschaffen. Und indem sie den Vollzug interpretieren, geben sie dem geschichtlichen Verlauf eben die Richtung, die er dann im Ganzen annimmt.

Es ist ein ganz großer Irrtum, wie unser belehrender Kanzler-Seminarist die Geschichte als eine Kette von Fakten und Ereignissen auffasst. Ich würde sagen, dass Geschichte dies gerade nicht ist, dass Geschichte vor allem Latenz ist, ein sich alltäglich abspielender Vorgang, an dessen Ende erst dass steht, was überhaupt in die Geschichtsbücher kommt.

Geschichte ist gerade darin zu finden, wo die "geschichtlichen Ereignisse" fehlen. Und es obliegt sowohl der kollektiven als auch der individuellen Interpretationskraft, überhaupt festzustellen, was im Moment gerade passiert.

Der Ukrainekrieg zum Beispiel, der sich in seinem So-Sein nun einmal dahin schleppt, gewinnt überhaupt nur seine geschichtliche Qualität dadurch, dass er zum Ausgangspunkt politischer oder ideologischer Aktionen wird, dass sich Leute eben darin engagieren, der Sache die oder die Richtung geben oder zu geben versuchen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.08.2025 19:07 Uhr. Frühere Versionen ansehen
21.08.2025 19:32 Uhr
"Geschichte ist die Summe der Lügen, auf die wir uns geeinigt haben"

Das war im der ddr so und ist heute in der brd nicht anders.
Alleine die heutige Verortung Ostdeutschlands in die Mittellzone ist eine ungeheure Geschichtsklitterung, die allerdings sehr viel über den Zustand der Gesellschaft aussagt. In Polen, in Griechenland, in Ungarn wäre ein solcher Verrat am Vaterland undenkbar.
21.08.2025 19:33 Uhr
Es gibt endlose Debatten darüber, ob Geschichte noch Geschichte ist, sobald sie aufgezeichnet, aufgeschrieben oder erzählt wird. Selbst eine ohne Ton aufgenommene Begebenheit unterläuft eine Interpretation durch Wahl des Motivs, dem Winkel der Kamera oder der Bildführung bei bewegten Bildern. Sobald jemand erzählt, wird Geschichte schon durch den Mindset des Erzählers interpretativ beeinflusst. Ebenso ergeht es den Schreibern der Geschichtszunft. Nicht umsonst bemüht man sich bei geschichtlichen Ereignissen dadurch um eine annähernde Neutralität, indem man mehrere Quellen betrachtet.
21.08.2025 19:34 Uhr
Geschichte ist ja etwas anderes als eine bloße Zeitabfolge. Man würde nicht sagen: Ein Baum ist umgefallen und deshalb der nächste, und das ist Geschichte. Man würde viel eher sagen: Es hat einen Krieg gegeben, dieser hat Geschichte geschrieben. Das zeigt schon den Unterschied, und das kann man dann wohl besser als "Geschichtlichkeit" bezeichnen. Die wurde als Mittel der Zukunftsgestaltung erst relativ spät entdeckt und ich befürchte, dass sie nicht unideologisch sein kann, weil Geschichtsschreibung und Geschichtlichkeit eben bedeuten, dass aus einer Interpretationsleistung heraus Bedeutungen, Strukturen und Folgen systematisch erarbeitet werden. Im deutschsprachigen Raum gibt es immer diesen etwas merkwürdigen Kink, dass alles mögliche von vornherein neutral zu sein habe, weil es sonst ideologisch ist. Das kennt man im englischen Sprachraum so nicht, vielleicht ist das auch ein Grund dafür, warum englischsprachige Werke der Geschichte viel besser zugänglich sind. Jedenfalls ist dieser Neutralitätskink in den meisten Fällen eigentlich auch nur vorgeschoben, um einer gewissen Argumentation und Deutung, der man zuneigt, eine bessere, weil "neutrale", "ideologiefreie" Legitimierung zu geben. Mehr ist da wohl nicht. Dabei ist es schockierend einfach: Eine neutrale Geschichtsschreibung gibt es nicht. Sie ist immer wertend, und in gewisser Weise damit immer ideologisch.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.08.2025 19:35 Uhr. Frühere Versionen ansehen
21.08.2025 19:34 Uhr
Zitat:
"Geschichte ist die Summe der Lügen, auf die wir uns geeinigt haben"

Das war im der ddr so und ist heute in der brd nicht anders.
Alleine die heutige Verortung Ostdeutschlands in die Mittellzone ist eine ungeheure Geschichtsklitterung, die allerdings sehr viel über den Zustand der Gesellschaft aussagt. In Polen, in Griechenland, in Ungarn wäre ein solcher Verrat am Vaterland undenkbar.


Sorry - aber wer es bis jetzt noch nicht gemerkt hat: Du hast ganz objektiv betrachtet - nicht mehr alle Latten am Zaun.
21.08.2025 19:38 Uhr
So entsteht Geschichte:
https://www.instagram.com/reel/DH_qsbStUFP/?igsh=aXUxNDhwZ2o4cjFs

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.08.2025 19:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.08.2025 10:37 Uhr
Ich gehe davon aus, dass auch beim Bemühen um objektive Geschichtsschreibung noch immer ideologische Einflüsse bestehen bleiben - aber zumindest sollte der Anspruch sein, diese nicht auch noch zu forcieren.
22.08.2025 10:46 Uhr
Zitat:
Zitat:
"Geschichte ist die Summe der Lügen, auf die wir uns geeinigt haben"

Das war im der ddr so und ist heute in der brd nicht anders.
Alleine die heutige Verortung Ostdeutschlands in die Mittellzone ist eine ungeheure Geschichtsklitterung, die allerdings sehr viel über den Zustand der Gesellschaft aussagt. In Polen, in Griechenland, in Ungarn wäre ein solcher Verrat am Vaterland undenkbar.


Sorry - aber wer es bis jetzt noch nicht gemerkt hat: Du hast ganz objektiv betrachtet - nicht mehr alle Latten am Zaun.


@ Anteros im anhaltenden Kampf gegen die Doliquette.
22.08.2025 20:55 Uhr
Zitat:
@ Anteros im anhaltenden Kampf gegen die Doliquette.


es ist nicht zur ein Kampf gegen die Doliquette, sondern gegen den dolschen Spielansatz an sich: die argumentative Totalverweigerung.
22.08.2025 21:33 Uhr
Zitat:
Zitat:
@ Anteros im anhaltenden Kampf gegen die Doliquette.


es ist nicht zur ein Kampf gegen die Doliquette, sondern gegen den dolschen Spielansatz an sich: die argumentative Totalverweigerung.


Solche Beleidigungen müssen nun auch nicht sein, mein Freund.
22.08.2025 21:38 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
@ Anteros im anhaltenden Kampf gegen die Doliquette.


es ist nicht zur ein Kampf gegen die Doliquette, sondern gegen den dolschen Spielansatz an sich: die argumentative Totalverweigerung.


Solche Beleidigungen müssen nun auch nicht sein, mein Freund.


Aha. Worin bestehen die Beleidigungen?

Außerdem, wenn "durchtriebenes Luder" gegenüber einer Frau eventuell nicht so wichtig sein sollte, warum wäre die Feststellung der Diskussionverweigerung problematisch?
22.08.2025 21:44 Uhr
Zitat:
Zitat:
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Zitat:
@ Anteros im anhaltenden Kampf gegen die Doliquette.


es ist nicht zur ein Kampf gegen die Doliquette, sondern gegen den dolschen Spielansatz an sich: die argumentative Totalverweigerung.


Solche Beleidigungen müssen nun auch nicht sein, mein Freund.


Aha. Worin bestehen die Beleidigungen?

Außerdem, wenn "durchtriebenes Luder" gegenüber einer Frau eventuell nicht so wichtig sein sollte, warum wäre die Feststellung der Diskussionverweigerung problematisch?


Hmmm, solltest Du dich bei all deinen Vorstrafen hier nicht eher etwas zurückhalten?
22.08.2025 21:47 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
@ Anteros im anhaltenden Kampf gegen die Doliquette.


es ist nicht zur ein Kampf gegen die Doliquette, sondern gegen den dolschen Spielansatz an sich: die argumentative Totalverweigerung.


Solche Beleidigungen müssen nun auch nicht sein, mein Freund.


Aha. Worin bestehen die Beleidigungen?

Außerdem, wenn "durchtriebenes Luder" gegenüber einer Frau eventuell nicht so wichtig sein sollte, warum wäre die Feststellung der Diskussionverweigerung problematisch?


Hmmm, solltest Du dich bei all deinen Vorstrafen hier nicht eher etwas zurückhalten?


Man weiß ja, wer dafür gesorgt hat. Mich würde an der Stelle die Protektion für Aussagen wie "durchtriebenes Luder" gegenüber einer Mitspielerin interessieren.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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